Für ein Wiesbadener Gemeinschaftswohnprojekt befassten sich die Architekten von 3deluxe mit innovativem, sozial vernetztem Wohnen in der Stadtperipherie und entwickelten ein reizvolles, architektonisches Konzept für 40 Wohneinheiten, das den Ansprüchen an generationenübergreifendes Wohnen möglichst nachhaltig begegnet. Darüber hinaus soll es das soziale Miteinander fördern und eine attraktive, umweltfreundliche Alternative zum klassischen Einfamilienhaus bieten.
Die Diskussion um das ungünstige Verhältnis von Erstellungsaufwand zu Nutzfläche bei Wohnprojekten wächst stetig. Wie wohnen wir nachhaltig und zeitgemäß? Wie verbessern wir Energieeffizienz und CO2-Bilanz? Wie bekommen wir die Flächenversiegelung in neuen Stadtquartieren in Griff? Das sind längst nicht alle Fragen, die sich heute stellen. Die Aussicht, im eigenen Häuschen alleine alt zu werden und zu früh in der Altersheim-Tristesse zu landen ist ebenso wenig verlockend wie eine heimisch isolierte „Hausaufgabenhölle“, in der sich Eltern jüngerer Kinder mitunter gefangen fühlen. Neben der ökologischen Komponente zählt vor alle die sozial! Hier bilden Gemeinschaftswohnprojekte relevante Bausteine zur Transformation unserer Städte in menschenfreundlichere und nachhaltigere Orte!
Das "New Living" entsteht unter anderem aus den sozial vernetzten Wohnclustern, die individuelles, zurückgezogenes Wohnen mit gemeinschaftlichen Aktivitäten und gegenseitiger nachbarschaftlicher Unterstützung verbinden. Dabei werden relevante ökologische Aspekte einbezogen.
Neben den individuell abgetrennten Wohneinheiten gibt es gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie eine Outdoor-Küche, einen Living Room mit Bibliothek, einen Coworking Space, eine Werkstatt zum Reparieren und Recyceln, eine Laundry, ein Gym und Yogaraum, ein Gewächshaus für Urban Farming und einen Gemeinschaftsgarten auf dem Dach.
Aktivitäten werden in diesem Wohnprojekt in gemeinschaftliche Räume ausgelagert – als Shared Spaces, die die eigene Fläche optimieren, Mietkosten reduzieren und das soziale Miteinander fördern. Der Gebäudekomplex soll aus vorgefertigten, modularen Holzbauelementen bestehen. Die Energiegewinnung erfolgt lokal über Photovoltaik, Windkraft und ggf. Erdwärme. Ein Bioreaktor gewinnt aus den organischen Abfällen der Haushalte Methangas. Regenwasser und Abwasser werden aufbereitet und wiederverwendet.
Ein Auto direkt am Haus oder gar im Haus ist wenig zeitgemäß, Garagen sind unnötige Platzverschwender und Tiefgaragen schwer rückbaubare Betonklötze im Erdreich. So steht ein versickerungsoffener, gemeinschaftlicher Parkplatz mit Gründach in gebührendem Abstand zu den Wohnanlagen, bei Bedarf bringen kleine autonome Elektroshuttles die Bewohner zur Wohnung. In einem autofreien Areal können Eltern ihre die Kinder beruhigt spielen lassen, Verkehrsunfälle – zum Beispiel mit Scootern – gehören der Vergangenheit an.
Typ | Community living project |
Standort | Wiesbaden, Germany |
Jahr | 2022 |
Status | Design study |